Sunday, October 2, 2011

McDonalds jetzt im früheren Marché Berlin

Von Joachim Jacob

Eine neue Filiale der legendären Fast Food Kette öffnete am Samstag in den Räumen des früheren Restaurants Marché Berlin am Kurfürstendamm 14-15, gleich gegenüber vom neu durchgestylten Warenhaus Karstadt. Somit ist auch hier wieder Leben am Boulevard - mit Tischen vor'm Lokal. Wenn auch nicht mehr so wie früher. Und in Berlin's Medienwelt hat dieser denkwürdige Wechsel einige Diskussionen entfacht.



Chefin Andrea Bollenberg (51) aus Hohenschönhausen bietet im neuen McDonalds am Ku'damm mehr als nur Burger an. (Foto: Laessig / B.Z.)

Presseschau

Die B.Z. schrieb:

Chefin Andrea Bollenberg (51) aus Hohenschönhausen: „Wir werden viele Produkte verkaufen, die es in anderen Filialen nicht gibt.“ Zum Beispiel gibt es künftig frische Brötchen, die mit Wurst- und Käsespezialitäten belegt sind oder herzhafte Schnecken in der Geschmacksrichtung Hänchen-Spinat. Bollenberg: „Darüber hinaus können Gäste den McCafé-Eisbecher nach ihren Wünschen mit diversen Zutaten individuell zusammenstellen.“ Klassische Burger gibt es natürlich auch.

Highlight für viele Gäste wird jedoch das Ambiente sein. Das denkmalgeschützte Gebäude hat eine lange Tradition. So verfasste der Schriftsteller Joseph Roth in der bis 1986 hier ansässigen Gaststätte „Mampes Gute Stube“ seinen bekannten Roman „Radetzkymarsch“.

Quelle:
Luxus-McDonalds am Ku'damm (B.Z.)

Hintergrund:

Das Marché Berlin - ein ehemaliges Self Servive Restaurant von Mövenpick - war lange Zeit eine einzigartige Adresse am Ku'damm. Dort gab es diverse Menüs, und man konnte sich Salatteller zusammenmixen. Später kam vor'm Haus ein separater Verkaufsstand hinzu. Am 11. April 2011 schloss es seine Pforten.

Anscheinend hatte sich das Konzept in jüngster Zeit nicht mehr rentiert. Nun gibt esnur noch das Restaurant Mövenpick im Europa Center. Doch auch das ist nicht mehr so gut besucht wie früher, obwohl es vor einigen Jahren modernisiert worden war.

Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, da brauchte man dort noch eine Tischreservierung für den Teil mit Ausblick zum Breitscheidplatz. Und in Sachen Salatteller kam es nur darauf an, alles geschickt aufzutürmen, um möglichst viel fürs Geld zu bekommen.

Siehe auch:

Medienmitteilung
23. März 2011
Die Schweizer Restaurantgruppe bedankt sich für jahrzehntelange Treue
Marché International schließt Restaurant am Kurfürstendamm

Das Marché® Restaurant am Berliner Kurfürstendamm schließt mit Wirkung zum 11. April 2011 seine Pforten. Damit konzentriert sich die Schweizer Restaurantgruppe mit dem Konzept der Marché® Restaurants auf die hochfrequentierten Autobahn- und Flughafenstandorte in und um die Bundeshauptstadt sowie auf das in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Mövenpick Restaurant im Europa Center. Grund für die Schließung ist der in Kürze auslaufende Mietvertrag zwischen Marché® und dem Vermieter.

Insgesamt fast 25 Jahre lang ist die Schweizer Restaurantgruppe Marché International mit ihrem Restaurant am Berliner Kurfürstendamm präsent gewesen. Nun schließt der traditionsreiche Betrieb mit Wirkung zum 11. April 2011 seine Pforten und nimmt keine weitere Verlängerung des Mietvertrages vor. In beiderseitigem Einverständnis haben sich die Parteien auf die Beendigung des Vertrages zum jetzigen Zeitpunkt geeinigt.

Konzentration auf Flughäfen, Autobahnen und Bahnhöfe
„Die Entscheidung zur Schließung des Marché Berlin ist uns nicht leicht gefallen“, so Oliver Altherr, CEO Marché International, „schließlich sind wir seit 1986 am Kurfürstendamm präsent. Wir konzentrieren unser Engagement nun verstärkt auf die Verkehrsgastronomie sowie auf das Mövenpick Restaurant im Europa Center, das in unmittelbarer Nachbarschaft liegt. Auch mit unseren Marché® Standorten an den Flughäfen Tegel und Schönefeld bleiben wir den Berlinern treu.“ Seit 2003 zog sich Marché® unter CEO Oliver Altherr sukzessive aus den weniger stark frequentierten Innenstadtlagen zurück und besann sich auf seine Wurzeln: Um das Marché® Frischekonzept konsequent umsetzen zu können, braucht es hochfrequentierte Lagen, um die Gerichte laufend frisch und ohne lange „Liegezeiten“ produzieren zu können.

Weiterbeschäftigung der Mitarbeiter und Azubis bei Marché®
Die 42 MitarbeiterInnen des Marché Berlin werden nach Möglichkeit in anderen Marché® Betrieben weiterbeschäftigt. Auch die insgesamt neun Auszubildenden können ihre Ausbildung bei Marché® nahtlos fortsetzen. „Für die betroffenen Mitarbeiter und auch für uns als Arbeitgeber ist die Schließung eine große Herausforderung, die wir bestmöglich im Sinne unserer Angestellten meistern möchten. Aus diesem Grund führen wir individuelle und persönliche Gespräche und suchen gemeinsam nach Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten oder geben Hilfestellung bei externen Bewerbungen“, erklärt Christa Heinke, Human Resources Managerin Deutschland.

Marché International bleibt Berlin treu
Auch in Zukunft müssen Berliner, Touristen und alle anderen Reisenden in der Hauptstadt nicht auf die frischen Produkte von Marché® verzichten. So ist die Schweizer Restaurantgruppe am Flughafen Tegel sowie am Schönefelder Airport präsent. Ebenso werden die Autobahnraststätten Marché Fläming Ost und West auf der BAB9 und Marché Seeberg Ost auf der BAB10 von Marché International betrieben. In unmittelbarer Nachbarschaft des Marché Berlin bietet zudem das Mövenpick Restaurant im Europa Center weiterhin ein Stück Schweizer Kultur im Herzen von Berlin.
Marché

Quelle


McDenkmalschutz oder McAbrissbirne? - McDonalds-Neueröffnung am Kurfürstendamm

29.08.11 | Text: Peter Eichhorn



Mit großem Bedauern mussten wir an dieser Stelle im August 2011 die Schließung des Mövenpick Marché Restaurants am Kurfürstendamm vermelden. Mövenpick hatte erklärt, sich mehr auf die Bereiche Autobahnraststätten und das Restaurant im Europa-Center zu konzentrieren.

Mehrfach hatten wir zuvor in verschiedenen Büchern (z.B. Berlin beißt sich durch oder Der Kurfürstendamm) diesen Geheimtipp empfohlen. Einige versteckte Innenräume gehörten einstmals zu "Mampes Gute Stube" und vermittelten den seltenen Eindruck von Gastronomieatmosphäre der Kaiserzeit. Der Hausbesitzer schwieg beharrlich, wenn die neugierige Frage nach der weiteren Nutzung der Räumlichkeiten auftauchte.

Nun ist das Geheimnis gelüftet, was in die altehrwürdige Fassade, hinter der einst der Dichter Joseph Roth als Stammgast verkehrte und einige seiner Werke erarbeitete, Einzug halten wird. Gänzlich unspektakulär und gourmettechnisch irrelevant wird die Burgerbraterei von McDonalds einen erneuten Versuch wagen, sich am Kurfürstendamm zu etablieren. Für alle Freunde von historisch-gastronomischen Überresten und Spuren beginnt nun das große Zittern. Werden die historischen Räume erhalten bleiben? Werden sie mit dem spröden Charme von leicht zu reinigendem System-Gastronomie Mobiliar ausgestattet werden?

Die Bildmontagen an der Außenfassade am Kurfürstendamm verheißt jedenfalls nichts Gutes. Da ist hinter den alten Jalousien von der alten Mampe-Stube nichts mehr zu sehen. Was werden die McManager tun? Zeigen sie historisches Fingerspitzengefühl, oder wird eine weitere seelenlose Buletten-Burg zur Beliebigkeit des legendären Boulevards beitragen? Wir werden es (diesmal sehr sorgenvoll) weiter beobachten.

Quelle: McDenkmalschutz oder McAbrissbirne? - McDonalds-Neueröffnung am Kurfürstendamm


Kurfürstendamm: McDonalds macht in Berlin einen auf Luxus

Für so manch einen, der wahren Luxus schätzt, klingt Folgendes fast schon wie ein bisschen Hohn, anderen wiederum scheint es zu gefallen… Der Kurfürstendamm in Berlin ist nach einigen Jahren des Dornröschenschlafs wieder erwacht und zählt erneut zu den unbestrittenen Luxusmeilen der Hauptstadt. Offenbar möchte hier auch die Fast-Food-Kette McDonalds in nichts nachstehen und hat am Ku’damm nun eine Luxus-Filiale eröffnet. Dies berichtet aktuell die „Berliner Zeitung“.

Das Restaurant ist wohl ein weiterer Versuch das Image von McDonalds aufzubessern. So können Kunden ihre Burger hier zwischen Holzvertäfelungen und auf eleganten Chesterfield-Sofas zu sich nehmen. Die Filiale am Kürfürstendamm 15 befindet sich zudem in einem Gebäude mit langer Tradition. Hier befand sich einst das Lokal „Mampes Gute Stube“, wo der Schriftsteller Joseph Roth 1932 an einem bestimmten Tisch angeblich über Monate seinen berühmten Roman „Radetzkymarsch“ geschrieben haben soll.

Nun ja, und hier befindet sich nun also McDonalds… In der Edelvariante der Bugrerkette soll es zudem Dinge geben, die es in anderen Filialen nicht gibt, wie frische Brötchen mit Wurst- und Käsespezialitäten oder herzhafte Schnecken. Im McCafé könne man sich seinen Eisbecher nach Wunsch zusammenstellen lassen. Da geht der wahre Luxus dahin…

Quelle

Weitere Quellen:

Am Ku'damm war McDonald's nicht willkommen (Der Tagesspiegel 19. Februar 2008)

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